Wartung

Arbeiten an sicherheitsrelevanten Teilen, wie den Rädern, der Lenkung, den Bremsen und dem Antrieb müssen grundsätzlich fachmännisch durchgeführt werden. Unfachmännische Reparaturen können Ihre Sicherheit gefährden. Wir empfehlen eine Wartung des Quest beim Hersteller [oder bei einer entsprechend fachkundigen Werkstatt, A.d.Ü.] alle 10.000 Kilometer.

Reifen

Fahren Sie niemals mit zu niedrigem Reifendruck. Die Standardbereifung ist für 6 Bar ausgelegt, weniger erhöht den Rollwiderstand und in Kurven können die Reifen von den Felgen springen. Am einfachsten überprüfen Sie den Druck mit einer Fußpumpe mit Manometer. Wenn Ihnen kein Manometer zur Verfügung steht, pumpen Sie den Reifen sehr hart auf, er darf mit der bloßen Hand kaum noch einzudrücken sein. Prüfen Sie die Reifen regelmäßig auf eingefahrene Glassplitter. Sie können Pannen verhindern, wenn Sie Glassplitter entfernen, bevor sie sich durch den Reifen gearbeitet haben.

Reifenpannen

Fahrradreifen sind immer ein Kompromiss zwischen möglichst geringem Rollwiderstand, geringem Gewicht, langer Haltbarkeit und Schutz vor Pannen. Es wäre zwar möglich, Fahrradreifen so pannenfest herzustellen wie Autoreifen, dann würden sie allerdings sehr schwer werden und schlecht laufen.

Alle drei Räder des Quest sind einseitig aufgehängt. Im Gegensatz zu anderen Fahrrädern können Sie daher die Reifen wechseln, ohne die Räder auszubauen. Setzen Sie sich neben das Quest und heben Sie es mit der Fußspitze leicht an, wenn Sie einen Reifen wechseln wollen. Sie können das Quest auch vorsichtig auf die Seite legen (siehe Foto).

Sie können den Reifen wie bei anderen Fahrrädern abnehmen und dann zwischen Felge und Radkasten nach unten herausziehen. Finden Sie unbedingt die Ursache der Panne und entfernen Sie unbedingt das Objekt, das die Panne verursacht hat. Streifen Sie dazu vorsichtig mit der Hand durch die Innenseite des Reifens. Ansonsten würden Sie kurz nach der Reparatur erneut eine Reifenpanne erleiden. Auch ein schiefes Felgenband kann einen Platten verursachen.

Speziell bei Dunkelheit und/ oder Regen sollten Sie bei einer Panne einfach sowohl Reifen als auch Schlauch wechseln. Reparieren Sie den defekten Reifen/ Schlauch dann in Ruhe zu Hause.

Reifenverschleiß und Radausrichtung

Der Reifenverschleiß hängt hauptsächlich von Ihrem Fahrverhalten und den typischen Strecken ab, die Sie fahren. Wenn Sie Kurven besonders schnell oder täglich eine kurvenreiche Strecke fahren, ist der Verschleiß höher. In der Praxis halten die vorderen Reifen rund 2500 bis 4000 Kilometer. Der hintere kann bis zu doppelt so lang halten.

Sehr wichtig für die Lebensdauer der Reifen (und den Leichtlauf des Quest) ist die korrekte Einstellung der Vorderräder. Sie müssen absolut parallel sein. Sie können die Einstellung selbst prüfen und vornehmen. Achten Sie dabei unbedingt auf einen flachen Untergrund und arbeiten Sie sehr genau.

Achten Sie auf folgende Punkte:

Stellen Sie die Lenkung geradeaus

Klemmen Sie die Latten [möglichst L-Profile, weil diese nicht so leicht verbiegen, A.d.Ü.] mit Schraubzwingen fest an die Felgen. Lassen Sie dabei eventuell die Luft aus den Reifen. [Ansonsten ist ein gleicher Reifendruck unbedingt erforderlich, A.d.Ü.]

Messen Sie jetzt den Abstand der Latten sowohl vor als auch hinter den Reifen.

Wenn die Abstände der Latten kurz vor und kurz hinter den Rädern sich um mehr als 4 mm unterscheiden, muss die Spur eingestellt werden. Das geht wie folgt:

Halten Sie die Spurstange mit einer Zange fest und lockern Sie die Kontermutter leicht.

Entfernen Sie vorsichtig die Federklammer (drehen und ziehen)

Ziehen Sie nun die Kugel aus der Kugelpfanne. Die Kugel darf dabei nicht abgeschraubt werden.

Wenn die Vorderkante der Räder enger zusammen ist, als die Außenkante (Vorspur), drehen Sie die Kugelpfannne ein Stück nach innen.

Wenn die Räder vorne weiter auseinander sind als hinten (Nachspur) drehen Sie die Kugelpfanne ein Stück nach außen.

Schmieren Sie etwas dickflüssiges Fett auf die Kugel und drücken Sie die Spurstange wieder auf die Kugel

Wiederholen Sie den Vorgang so oft, bis die Spur stimmt.

Ziehen Sie abschließend die Kontermutter wieder fest.

Speichen

Prüfen Sie von Zeit zu Zeit, ob alle Speichen intakt sind. Insbesondere die Vorderräder müssen bei schnell gefahrenen Kurven hohe seitliche Kräfte aufnehmen. Das Quest hat an allen Rädern 36 Speichen.

Speichenlänge vorne: 180 mm

Speichenlänge hinten: 188 mm

Wenn Sie eine Speiche ersetzen, ziehen Sie sie etwa so fest, wie die anderen Speichen. Ziehen Sie dazu an den Speichen. So können Sie am einfachsten die so genannte Speichenspannung grob kontrollieren. Sie müssen die Felgen nicht ständig zentrieren, aber eine gelegentliche Kontrolle der Speichen ist wichtig. Schlagen Sie mit der Hand vor die Speichen und ziehen Sie an ihnen. Lockere Speichen müssen unbedingt nachgezogen werden, weil sie während der Fahrt durch Materialermüdung brechen können.

Das Zentrieren der Räder erfordert einige Erfahrung. Um die einseitig aufgehangenen Räder in einem Zentrierständer zu befestigen, müssen Sie ein spezielles Werkzeug haben, daß Sie bei Velomobiel.nl bekommen. [Je nach Bauart des Zentrierständers kann auch ein Rundstab oder Rohr genügen; Greenspeed empfiehlt eine konventionelle Fahrrad-Vorderachse mit Lagerkonen zu benutzen und die Konen handwarm angezogen in die Innenringe der Rillenkugellager zu setzen, A.d.Ü.]

Um Speichen zu ersetzen, müssen Sie das jeweilige Rad abnehmen.

Ausbau eines Vorderrads

Um ein Vorderrad auszubauen, müssen Sie das Federbein an der Unterseite aus dem Quest herausnehmen. Dazu müssen Sie die oberhalb des Radkastens im Innenraum liegende Mutter sowie die drei Kugelgelenke unten lösen. [Durch Aushängen der Federklammern, A.d.Ü.] Achten Sie dabei auf folgende Punkte:

Am linken Federbein müssen Sie zunächst den Kontaktgeber für den Tacho abmontieren. Ziehen Sie dazu den Kunststoffhalter vom Aluminiumstück, sodaß das Kabel Platz hat.

Beim Zusammenbau die Kugel mit dickflüssigem Fett bestreichen und Mutter oberhalb des Federbeins nicht zu fest anziehen.

Nach dem Lösen der Schrauben und der Kugelgelenke hängt das Federbein noch am Bremszug. Sie müssen sie nicht lösen, denn sie ist lang genug, daß Sie das Rad nun vom Federbein abschrauben können.

Ausbau des Hinterrads

Das Hinterrad ist in einer Schwinge befestigt. Durch die Schwinge läuft eine Achse. An der einen Seite der Achse ist der Freilauf angeschraubt und an der anderen Seite die Radnabe. Halten Sie die Achse beim Ausbau mit einem hochwertigen 14 mm-Innensechskantschlüssel fest. Sie sollten dabei den Hebel mit einem Rohr verlängern.

Setzen Sie den Innensechskantschlüssel mit dem Verlängerungsrohr auf die Achse.

Unterstützen Sie das Verlängerungsrohr mit einem Holzblock auf dem Karosserieboden. Der Holzblock verteilt die Kraft und verhindert somit Schäden.

Drehen Sie das Rad in Fahrtrichtung, um den Innensechskantschraube (Linksgewinde!) zu lockern. Dazu ist einige Kraft erforderlich.

Arbeiten Sie beim Montieren mit wenig Kraft. Die Schraube zieht sich beim Fahren von selbst so fest, wie es erforderlich ist.

Beleuchtung

Sie können den Scheinwerfer ohne Werkzeug einstellen, indem Sie ihn vorsichtig zur gewünschten Seite drücken. Der Gummirand um die Scheinwerferöffnung verhindert, daß er sich während der Fahrt verstellt. Um ein versehentliches Verstellen zu verhindern, können Sie zwischen Scheinwerfer und Gummirand ein Stück doppelseitiges Klebeband benutzen.

Wenn Sie mit dem Licht nicht zufrieden sind, können Sie die 2,4-Watt-Birne durch eine stärkere ersetzen (3,0, 4,2 oder 5,5 Watt). Natürlich hält der Akku dann entsprechend kürzer.

Im Quest ist ein Bleiakkumulator [Bleigelakkumulator (auslaufsicher), A.d.Ü.] eingebaut. Sie können ihn jederzeit aufladen. Er muss nicht wie bei NiCd-Akkus erst entladen werden.

Wenn Sie den Akku längere Zeit nicht benutzen, laden Sie ihn vorher auf. Die Lagerung im ungeladenen Zustand verkürzt die Akku-Lebensdauer deutlich.

Wenn Sie den Akku laden, leuchtet die Rote Anzeigelampe des Ladegeräts. Die Ladezeit eines leeren Akkus beträgt etwa acht Stunden. Wenn der Akku nur zum Teil entladen ist, geht es entsprechend schneller.

Sie können den Akku unbegrenzt lange am Ladegerät lassen, da es sich bei vollem Akku automatisch ausschaltet. [Machen Sie es sich am besten zur Gewohnheit, den Akku abends, wenn Sie das Quest für die Nacht abstellen, mit dem Ladegerät zu verbinden, A.d.Ü.]

Wenn Sie die Kabel vom Akku abgezogen haben (oder den Akku durch einen neuen ersetzen) und nun die Kabel wieder anschließen wollen, achten Sie auf die korrekte Polung. Der Pluspol der Batterie und des Kabels sind rot markiert. Vertauschen Sie die Kabel nicht, weil dann das Aufladen nicht funktioniert.

Bei einem Kurzschluss brennt die Sicherung im Akkukabel durch. In diesem Fall müssen Sie unbedingt nach der Ursache suchen. Überbrücken Sie keinesfalls die Sicherung! Die sechs Volt sind zwar für Menschen völlig harmlos, aber die Kabel können schmelzen und einen Brand verursachen.

Kette/ Schaltung

Die Kette muss hin und wieder geschmiert werden. Nutzen Sie dafür am besten dünnflüssiges Öl. [Kettenschmierung ist ein Reizthema in allen einschlägigen Diskussionsforen im Internet. Was "richtig" ist, ist oft eine Weltanschauung. Vor einem ingenieurswissenschaftlichen Hintergrund relativ unstrittig ist, daß das Schmiermittel druckstabil sein muß, was für dünnflüssiges Öl eher untypisch ist. Der große Vorteil des Quest ist die vor Straßenschmutz und Witterungseinflüssen geschützte Kette. Wählen Sie ein druckstabiles Kettenschmiermittel Ihres Vertrauens (keine Mittel auf Silikonbasis), A.d.Ü.]

Im Laufe der Zeit längen sich die Schaltzüge. Dadurch kann sich die Schaltung dejustieren. Sie können die Schaltzüge an der Zugstellschraube am Schaltgriff nachstellen. Sie können diese Einstellung während der Fahrt vornehmen, was eine sofortige Kontrolle ermöglicht. Vergessen Sie dabei aber nicht auf den Verkehr zu achten.

Bremsen

Sie können die Bremsen mithilfe der beiden Stellschrauben am Bremsgriff einstellen. Ziehen Sie dazu gleichzeitig den Bremshebel kräftig und die Stellschraube leicht nach unten, dann lässt sie sich leicht drehen. Die Bremsen sollten so eingestellt sein, daß Sie den Hebel nur wenig ziehen müssen, um eine Bremswirkung zu erzielen. Prüfen Sie, ob beide Bremsen gleich stark eingestellt sind, indem Sie das Quest bei angezogener Feststellbremse nach hinten ziehen. Dabei darf es nicht nach rechts oder links ausscheren. Achten Sie außerdem darauf, daß sich die Räder ungehindert drehen können, solange Sie nicht am Hebel ziehen.

Lenkungsspiel

Im Laufe der Zeit vergrößert sich das Spiel des Kunststoffblocks im Kardangelenk der Lenkung. Sie können das Spiel wieder verringern, indem Sie die beiden Bolzen fester ziehen. Beachten Sie aber, daß sich die Lenkung frei bewegen können muss. Die kleinste Blockierung des Kunststoffblocks verursacht ungewünschte - und gefährliche - Lenkreaktionen. Wenn Sie sich nicht absolut sicher sind, lassen Sie die Lenkung von einem Fachbetrieb einstellen.

Voriges Thema: Sicherheit